Tobias Werner (Git, Vox – Ambush, Helga Blohm Dynastie)
Ronny Wunderwald (Drums, Percussion – Garda, Helga Blohm Dynastie)
Albinobrothers sind wie alter Whiskey. Wie eine frisch geschliffene Klinge, – ein erfahrener Rausch…
Man soll sich nicht zu viel versprechen. Viele gut funktionierende Mitglieder unserer Gesellschaft tropfen vermutlich ab an diesen Liedern. Gleiten daran herunter wie an ölverschmiertem, altem Blech und wenden sich erschrocken in eine andere Richtung. Die Stücke von Tobias Werner sind brüchig, zähfließend, irreführend, lose und manchmal verhundet oder verroht. Und sie sind liebevoll, detailreich und mit Sorgfalt in Ort und Zeit gesetzt. Andere Menschen wiederum – solche, die verwundet sind, verschorft oder vernarbt, verquollen, paralysiert oder verirrt – betreten sie dagegen ganz leicht. Wie ein ofenwarmes Nachtasyl, in dem Essen auf dem Tisch steht und eine Neonröhre flackert. Ähnlich wie bei der Band Helga Blohm Dynastie, in der beide sonst spielen, geht es in dieser Musik nicht darum, einem Publikum gefallen zu müssen. Es geht um Haltung und Reinigung, um Selbsterkenntnis und Selbstverhexung. Es kann einem Publikum gefallen. Und das ist der beste aller Fälle.